Hemicrania continua
Patienten mit einer Hemicrania continua leiden unter einem anhaltenden, streng einseitigen Dauerkopfschmerz, der auf Indometacin anspricht. Von der Erkrankung sind Frauen doppelt so häufig betroffen wie Männer. Der Schmerz hat ständig eine mittelstarke Intensität, dazu treten zusätzlich Attacken unterschiedlicher Dauer mit sehr starken Schmerzen auf. Wie beim Clusterkopfschmerz, bestehen bei der Hemicrania continua in diesen Schmerzattacken zusätzlich eine Rötung des Auges, eine verstopfte oder laufende Nase sowie ein leichtes Hängen des Augenlides. Ca. 50% der Patienten beschreiben eine Zunahme der Schmerzen nachts. Etwa die Hälfte der Betroffenen leidet von Anfang an unter einem chronischen Verlauf. Nur wenige Betroffene berichten über einen episodischen Verlauf, in dem es zu interschiedlichen langen Phasen von Schmerzen (über Wochen), gefolgt von längeren schmerzfreien Phasen kommt. Sowohl das Schmerzbild als auch bildgebende Untersuchungen zeigen eine Ähnlichkeit zum Clusterkopfschmerz auf.
Um andere Ursachen des Kopfschmerzes nicht zu übersehen, sollten bei Patienten mit Hemicrania continua eine MRT-Untersuchung des Gehirns und eine neurologische Untersuchung erfolgen.
Die Diagnosekriterien der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft fordern eine Schmerzlinderung (bis Freiheit) durch die Einnahme des Schmerzmittels Indometacin. Indometacin wird beim sogenannten Indo-Test über ca. 2 Wochen gegeben, dann wird auf die niedrigste notwendige Dosis, die gerade eben nötig ist, den Schmerz zu beseitigen, reduziert. Begleitend sollte auf die Einnahme eines Magenschutzes (z.B. Pantozol) geachtet werden, zusätzlich sind Laborkontrollen der Nierenwerte sowie Blutdruckkontrollen unter der Behandlung notwendig. Leider sprechen nicht alle Patienten, die die weiteren Diagnosekriterien erfüllen, auf Indometacin an, andere vertragen diese Behandlung, die zu Bauchbeschwerden führen kann, schlecht. Die Behandlung einer Hemicrania continua sollte durch einen in der Behandlung seltener Kopfschmerzen erfahrenen Arzt erfolgen.