Archiv 2017

September 2017: DGN Kongress in Leipzig

Herr Priv.-Doz. Dr. med. C. Gaul war auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie in Leipzig vom 20.-23.9.2017 mehrfach als Referent tätig.

von links nach rechts: Prof. Diener, Prof. Reuter, PD Dr. Jürgens, PD Dr. Gaul, Prof. Göbel


August 2017: 40 Jahre Migräne- und Kopfschmerzklinik Königstein

"Es waren bewegte Zeiten"

Aktueller Artikel über unsere Headache Master School und 40 Jahre Migräne- und Kopfschmerzklinik Königstein in der Königsteiner Woche vom 31.8.2017 (PDF).

Foto: Quelle Königsteiner Woche


Juli 2017: Reisebericht aus Japan

Kopfschmerzforschung in Japan

Auf vielfache Art und Weise werden wir von unserem kulturellen Hintergrund beeinflusst. Unter anderem darin, welches Essen wir mögen, welche Musik wir bevorzugen, aber auch wie offen wir unsere Gefühle zeigen und wie wir Krankheiten erleben. Ist es auf Grundlage dieses Wissens nicht wahrscheinlich, dass unsere Kultur ebenfalls einen Einfluss darauf hat, wie wir eine Migräne-Erkrankung erleben? Doch welche Faktoren spielen dabei eine Rolle? Um diesen Fragen nachzugehen und um mich im Rahmen meiner Masterarbeit mit diesem Thema zu beschäftigen, reiste ich im März diesen Jahres nach Japan.

Der Kopfschmerzforschung habe ich mich während meines Psychologie-Studiums in den letzten 6 Jahren intensiv gewidmet. Die wechselseitige Beeinflussung von physischen und psychischen Vorgängen des Körpers spielt dabei eine wichtige Rolle. Daraus resultiert, dass die Forschung die Themengebiete Medizin und Psychologie miteinander verbinden muss, um ein umfassendes Bild über die Entstehung und Therapie von Kopfschmerzerkrankungen zu erhalten. Während meines Praktikums in der Migräne- und Kopfschmerzklinik in Königstein konnte ich mein Wissen vertiefen und wertvolle Einblicke bei Priv.-Doz. Dr. Charly Gaul erlangen. Herr Dr. Gaul vermittelte mir den Kontakt zu dem japanischen Arzt und Kopfschmerzspezialisten Dr. Daisuke Danno. Dies war der Grundstein für meinen Auslandsaufenthalt und die Vertiefung meiner Studien.

Derzeit absolviere ich mein Masterstudium „Health and Social Psychology“ an der Maastricht University. Da meine Universität keinen Kooperationsvertrag mit japanischen Universitäten unterhält, knüpfte ich selbständig Verbindungen. Ich erlangte die Zusage des Hyogo College of Medicine in Nishinomiya. Das Hyogo College of Medicine bildet derzeit 600 Studenten aus und ist eine der führenden Einrichtungen in der medizinischen Forschung in Japan.

Nach Kontaktaufnahme mit Dr. Takao Takshima, Leiter des Kopfschmerzzentrums des Tominaga Hospitals in Osaka, sicherte mir dieser Unterstützung bei der Datensammlung zu. Grundlage für meine Datensammlung bilden die Kopfschmerzsprechstunden, die zwei Mal wöchentlich im Tominaga Hospital stattfinden und regen Zulauf aus der gesamten Region finden.

Seit meiner Ankunft in Japan nehme ich zudem am Hyogo College of Medicine in der Abteilung für Neurologie an Meetings, Visiten und Teambesprechungen teil. Hier kann ich nicht nur mein Wissen erweitern, sondern auch meine japanischen Sprachkenntnisse trainieren. Ich erhalte interessante Einblicke in die alltägliche medizinische Versorgung von Patienten und entdecke sowohl viele Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten zur deutschen Gesundheitsversorgung. Zu meiner Überraschung werden insbesondere von älteren Ärzten noch deutsche Fachbegriffe benutzt, da die japanische Heilkunde nach der Medizinreform im Jahr 1869 zunächst nach deutschem Vorbild gelehrt wurde.

In Japan spielt die medikamentöse Therapie der Migräne eine primäre Rolle. Die Notwendigkeit der Integration von Disziplinen wie Physiotherapie und Psychotherapie wird anerkannt und als wichtig empfunden, jedoch findet ein interdisziplinärer Austausch in geringerem Ausmaß als in Deutschland statt. Dabei kann eine begleitende psychotherapeutische Behandlung helfen, die aufrechterhaltenden Faktoren der Migräne-Erkrankung zu erkennen, Bewältigungsstrategien zu erlernen und somit die Krankheitslast zu mindern. Der direkte Gang zum Psychotherapeuten ist in Japan jedoch erschwert, da der Patient die Kosten selbst tragen muss. In Anbetracht der steigenden wirtschaftlichen Kosten, die durch chronische Erkrankungen entstehen, wird ein Umdenken und eine Anpassung des Gesundheitssystems von vielen Seiten gefordert. Daher war es für mich von großer Bedeutung mein Fachgebiet, die Psychologie, und deren Rolle bei der Behandlung einer Migräne zu präsentieren. Der Rahmen dafür wurde mir auf dem Kansai Headache Meeting und bei diversen Vorlesungen am Hyogo College of Medicine geboten. Im November diesen Jahres werde ich auf dem 45. Kongress der Japanischen Kopfschmerzgesellschaft die Rolle der Psychologie in der multidisziplinären Behandlung der Migräne näher erläutern und zudem Ergebnisse meiner aktuellen Studie präsentieren.


Juni 2017: Migränestudie (geschlossen)

Mithilfe eines online-surveys (migraenestudie.wordpress.com) sammle ich derzeit für meine Studie sowohl in Deutschland als auch in Japan Patientendaten. Die Datensammlung als online-survey ermöglicht eine hohe Probandenzahl in vielen Regionen des jeweiligen Landes und zudem wird das Verhalten gemäß der sozialen Erwünschtheit umgangen. Die Ergebnisse der Studie können sowohl in Deutschland als auch in Japan Einfluss auf die Behandlung der Migräne im psychotherapeutischen Rahmen haben.

Meine Reise bietet mir wertvolle Einblicke in die kulturellen Unterschiede und deren Auswirkung auf Kopfschmerzpatienten. Ich bin dankbar für die Zusammenarbeit der zuständigen Ärzte in Japan und Deutschland und hoffe mit der Auswertung meiner Arbeit einen wichtigen Beitrag für eine verbesserte, auf kulturelle Werte abgestimmte Psychotherapie leisten zu können.


Juni 2017: Unser Team beim JP Morgan Lauf in Frankfurt am Main

Unser Team gegen den Schmerz

7 Mitarbeiter der Migräne-und Kopfschmerzklinik Königstein haben sich am Dienstag, den 13.06.2017 den sommerlichen Temperaturen gestellt und sind erstmalig in der Klinikgeschichte zum JP Morgan Firmenlauf angetreten.

Der jährlich durchgeführte Lauf steht für Teamgeist, Kommunikation, Kollegialität, Fairness und Gesundheit und setzt ein Zeichen gegen Mobbing. Da musste unser Team einfach dabei sein.

Auf dem Foto von links nach rechts:
Dr. Estelle Neb, Eva Liesering-Latta, Ortrud Kilb, Benjamin Schäfer, Dr. Veronique Mayer, Niklas Kempf, Philipp Hermann


Juni 2017: Aktiv vorbeugen gegen Kopfschmerz

Aus Anlass des Bundesweiten Aktionstags gegen den Schmerz fand am 6.6.2017 eine Veranstaltung unter dem Motto "Aktiv gegen den Kopfschmerzen" in der Migräne- und Kopfschmerzklinik Königstein statt.

Zahlreiche Betroffene und Angehörige kamen in die Klinik, um sich über nichtmedikamentöse Verfahren zu informieren, die ihren Kopfschmerz lindern können. Die Psychotherapeutin Frau Dipl.-Psych. E. Liesering-Latta stellte Strategien zur Vorbeugung gegen häufige Kopfschmerzen in einem Vortrag dar und beantwortete zahlreiche Fragen. Verhaltenstherapeutische Verfahren, Ausdauersport und Entspannungstraining werden neben der medikamentösen Prophylaxe zur Vorbeugung von Kopfschmerzen empfohlen. Aber nur etwa ein Drittel der Kopfschmerzpatienten treibt regelmäßig (mindestens 2-3mal pro Woche 30 min oder länger) Sport. Deutlich wurde, dass Verhaltensveränderungen und Engagement erforderlich sind, um besser mit dem Alltagsstress umzugehen, der zur Zunahme von Kopfschmerzen führen kann.

Im Anschluss konnte das Motto umgesetzt werden, die Therapeuten der Klinik boten Workshops zur Stressbewältigung an, leiteten eine Selbstbehandlung gegen Schmerzen der Kaumuskulatur an, Gaben Tipps zur Selbsthilfe bei Kopfschmerzen und informierten über Triggerpunktbehandlung als effektive Methode zur Schmerzlinderung. Es bestand Gelegenheit sich über klinische Studien und Forschungsprojekte zu informieren und an einem Schnupperkurs Qi Gong teilzunehmen. Nervenstimulationsverfahren wurden demonstriert und konnten an Informationstischen direkt ausprobiert werden.

Der Aktionstag gegen den Schmerz macht auf die zum Teil lückenhafte Versorgung von vielen Millionen Menschen aufmerksam, die an chronischen Schmerzen leiden. Bundesweit fanden in über 230 Praxen und Kliniken, aber auch in Apotheken oder Pflegeeinrichtungen Aktionen und Informationsveranstaltungen rund um das Thema Schmerz statt.

Flyer zum Download (PDF).